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 Schweiß greift unter
Umständen das Pflaster
an. Den Sensor kann man
durch zusätzliche Pflaster wie
Fixomull® oder Kinesiotape fixieren. Die Firma Diasticker offeriert fertige Pflaster, Schablonen sowie Fixierbänder.
Die Pflaster der Sensoren können auch zu Hautirrita- tionen (Allergie) führen. Abhilfen an der Einstichstelle schaffen ein aufgetragener Schutzfilm zwischen Haut und CGM-Pflaster mit 3M CavilonTM oder ein aufge- klebtes Pflaster, das die Haut verträgt. Der Sensor wird dann durchgestochen. Bei Haarwuchs empfiehlt es sich, die Haare in eine Richtung zu frisieren. Dafür eignet sich ein Lauskamm am besten. Als Alternative kürzt man die Haare mit einem Langhaarschneider auf ein paar Mili- meter Länge.
Um die Gewebeflüssigkeit messen zu können, müssen Anwender genug trinken. Ein Flüssigkeitsmangel im Körper hat falsche Werte zur Folge (eigene Erfahrung: Bergtour CGM-Wert 120 mg/dl – Blutzucker 400 mg/dl). Zu Messfehlern kommt es auch durch Druck auf den Sensor (Gewebeflüssigkeit wird auseinandergedrückt), oder er führt zu zeitweiligem Ausfall der Messung.
Die Systeme bringen auch nur etwas, wenn sie regelmä- ßig ausgewertet werden. Eine übersichtliche Auswertung verbessert die Therapieanpassung. Die AGP-Grafik (am- bulantes Glukoseprofil) hilft hier viel. Diese Auswertun- gen werden von den Anbietern in der Auslesesoftware zur Verfügung gestellt. Ein Fallbeispiel: Ich hatte nach dem Mittagessen einen starken Anstieg des Zuckers und gegen 16 Uhr wieder normale Werte. Ein entspre- chender Spritz-Ess-Abstand erwirkte einen besseren
Verlauf. Wenn Sie etwas erkennen, können Sie in Ab- sprache mit Ihrem Diabetesteam Änderungen vorneh- men.
Fazit: Die CGMS liefern eine Unzahl von Werten. Das Umgehen mit diesen Werten, die Aufbereitung der Da- ten und deren Analyse (Werte und Trendpfeile) und die daraus resultierenden Sofortmaßnahmen sowie die Än- derungen in der Therapie müssen erlernt werden. Das bedeutet, dass Wissen über Diabetes vorhanden sein soll- te und eine Schulung für die Verwendung zu erfolgen hat. Leider entbinden diese Systeme neben all den genannten Vorteilen und dem Wissen, wie mein Diabetes verläuft, mich als Nutzer nicht von meinem Diabetesmanagement.
Ich empfehle zu diesem Thema das Buch von Ulrike Thurm: „CGM- und Insulinpumpenfibel“.
Bei Amazon:
Herausgeber: Kirchheim + Co. Taschenbuch: 474 Seiten ISBN-10: 3874095355
€ 24,90
    MEIN LEBEN 2/2021 | 45
 



















































































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