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 MEDIZIN | Neues aus der Medizin
 Versorgung suboptimal
Diabetes- Sterblichkeit stark gestiegen
Aktuelle Zahlen zeigen,
dass den rund 800.000 diagnostizierten Diabetikern in Österreich noch ca. 350.000 Personen mit Prädiabetes, also der Vorstufe zu Diabetes, hinzuzurechnen sind.
INSGESAMT ÜBER 1 MILLION DIABETES-BETROFFENE,
deren chronische Krankheit oft schwerwiegende Folge- schäden nach sich zieht!
Alarmierend sind auch die Zahlen aus dem Gesundheits- bericht der EU-Kommission bzw. OECD, die einen An- stieg der Diabetes-Sterblichkeit von 70 Prozent zwischen den Jahren 2000 und 2019 ausweisen.
STARKER ANSTIEG DER MORTALITÄTSZAHLEN
„... alle 50 Minuten stirbt in Österreich ein Mensch an den Folgen von Diabetes!“, so Prof. Susanne Kaser, Di- abetologin an der Universitätsklinik Innsbruck und Prä- sidentin der ärztlichen Österreichischen Diabetes Gesell- schaft (ÖDG).
PROBLEME AUF MEHREREN EBENEN
Bereits mehrfach wies die OECD darauf hin, dass in Ös- terreich zu viele Diabetiker im Krankenhaus behandelt
werden, weil offenbar eine zweite Ebene von Diabeto- logen im niedergelassenen Praxisbereich mit Kassenver- trägen fehlt.
Zudem fehlt in der Praxis nicht nur die erforderliche Zeit, sondern auch ein breiteres Angebot an Diabetes-Schu- lungen für Patienten.
Ebenso wird beklagt, dass der Erstattungskodex der Krankenkassen hinter den Behandlungsleitlinien der ärztlichen Fachgesellschaft ÖDG deutlich hinterherhinke und Diabetologen ihre Patienten nicht immer so behan- deln können, wie sie es sollten.
SCHWERWIEGENDE DIABETES-KOMPLIKATIONEN
Die Statistik zeigt, dass jeder 10. Diabetiker einen Herzin- farkt erleidet und dass 25 Prozent aller Herzoperationen Diabetiker betreffen – das sind schwerste Folgeschäden, zu deren Verhinderung mehr getan werden muss, ebenso wie auch gegen den rasanten Anstieg der Sterblichkeits- raten bei Diabetes!
   18 | MEIN LEBEN 2/2021
 
















































































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