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 MEDIZIN | Neues aus der Medizin
  „Der Boden unter den Füßen wie weggezogen ...“
POLYNEUROPATHIE:
GEFAHRENPOTENZIAL
UNTERSCHÄTZT!
Polyneuropathie macht unsicher – physisch und psychisch. Diese Unsicherheit beeinträchtigt alle Lebensbereiche und führt in letzter Konsequenz zu Muskelabbau und Bewegungsunfähig- keit. Auch Missempfindungen gehören behandelt!
Stellen Sie sich vor, Sie gehen fröhlich vor sich hin. Und plötzlich ist der Boden schwammig, glitschig, undefinierbar – im harmlosesten Fall werden Sie
verreißen, wenn nicht sogar stürzen – und dann nur noch ganz vorsichtig weitergehen ...
Damit setzt eine Abwärtsspirale ein: Je vorsichtiger Sie gehen, desto mehr verändert sich das Gangbild. Die Schritte werden kürzer und langsamer. Je weniger der Stoffwechsel in Schwung kommt, desto weniger werden Muskeln gekräftigt und erhalten – und Sie werden noch vorsichtiger und langsamer gehen ...
POLYNEUROPATHIE (NEUROPATHIE, PNP, CIPN) – SCHLEICHENDES SCHWINDEN MIT
FOLGEWIRKUNG
Genau das passiert bei einer Polyneuropathie, und zwar langsam und lange unbemerkt. Die Leistung der Nerven ist beeinträchtigt – sowohl die motorische Leistung als auch die wahrnehmende: Wie ist der Boden beschaffen? Wie setzt mein Fuß auf? Der Boden erscheint schwam- miger, rutschiger. Es schleicht sich ein Gefühl der Angst und Unsicherheit ein. Bis man merkt, das etwas nicht stimmt, sind Muskeln verkürzt oder verkümmert, und auch die Stimmung leidet.
Eine Polyneuropathie kann an die 500 Ursachen haben. Daher gibt es auch viele Ärzte, die sich damit befassen, aber keine Neurologen sind: Internisten, wenn die Poly- neuropathie aufgrund von Diabetes entsteht; Hämato-/ Onkologen, wenn sie von einer Chemotherapie herrührt; Urologen, wenn sie mit Nierenfehlfunktionen verbunden ist; Orthopäden, wenn sie im Bewegungsablauf auffällt und an eine Fehlstellung und Einlagen gedacht wird.
BEHANDLUNG IST MÖGLICH!
Lange galt Polyneuropathie als nicht behandelbar. Das änderte sich: Seit ca. 10 Jahren gibt es die Hochtonthe- rapie. Damit steht endlich eine ursächliche und neben- wirkungsfreie Therapieform bei Polyneuropathie unter- schiedlichster Genese zur Verfügung.
Es handelt sich um eine spezielle Form der Elektrothera- pie mit einem angenehm empfundenen mittelfrequenten Strom, der den Nervenstoffwechsel beeinflusst. Dieser Strom hat einen Frequenzbereich von 4.000 bis 33.000 Hertz; die Anwendung ist metallkompatibel und auch bei einem Herzschrittmacher möglich (einseitige Anlage). Hochtontherapie wird in vielen Krankenhäusern, Re- habilitationszentren und Ordinationen, aber auch in der Heimtherapie durchgeführt.
Haupteinsatzgebiet ist die diabetische Neuropathie, zu- dem ist auch die Behandlung toxischer oder genetisch bedingter Neuropathien erfolgversprechend. Bei der diabetischen PNP wurden bei 70–80 % der regelmäßig behandelten Patienten deutliche Therapieerfolge nach- gewiesen. Neu ist die Empfehlung für Diabetiker, die Hochtontherapie in Hinblick auf das diabetische Fuß- syndrom auch vorbeugend einzusetzen.
AUCH NEUROPATHISCHE SCHMERZEN SIND BEHANDELBAR
Patienten berichten von verbessertem Gehver- mögen, Verringerung des Taubheitsgefühls sowie von weniger schmerzhaften Missemp- findungen. Denn auch das kann durch eine Polyneuropathie passieren: dass die Nerven
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